Beim Impfen endlich den Turbo anschmeißen

Der zur Verfügung stehende Impfstoff nimmt täglich zu und trotzdem liegt Niedersachsen bei den Zweitimpfungen weiterhin abgeschlagen auf dem letzten Platz bundesweit. Wie kann es sein, dass in Berlin prozentual schon viel mehr Menschen vor Corona geschützt sind? Immerhin dauert es dort Monate, wenn man in Berlin seine Wohnung oder ein Auto anmelden will. Was machen die anderen also besser als wir? Eine ganze Menge!

In hessischen Kommunen wird zum Beispiel an allen sieben Tagen der Woche geimpft. Warum geht das nicht auch in Braunschweig? Hier wird mal wieder „Dienst nach Vorschrift“ gemacht, nur von Montag bis Freitag und auch nur von 8 bis 18 Uhr. Man muss ja schon fast froh sein, dass am Freitag nicht bereits zum Mittag Feierabend gemacht wird, so wie es in vielen klassischen Amtsstuben noch immer der Fall ist. Mit Aussitzen kommen wir nicht weiter.

Wir müssen beim Impfen endlich den Turbo anschmeißen, und das fängt schon bei den Öffnungszeiten an. Wenn wir erreichen wollen, dass wir schnell zur Normalität zurückkehren können, muss nun auch am Wochenende das Impfzentrum geöffnet werden. Mir wurde berichtet, dass bei der zentralen Terminvergabe auch Impfungen für Karfreitag und Ostermontag angesetzt wurden. Das Braunschweiger Impfzentrum soll diese bereits wieder abgesagt haben, weil geschlossen sei. Anscheinend haben immer noch nicht alle begriffen, dass wir in Zeiten einer tödlichen Pandemie leben.

Und wo bleibt eigentlich die Bundeswehr? Es gab viele Appelle, sogar von der Ministerin persönlich, dass unsere Soldatinnen und Soldaten bereitstünden, um in den Kommunen beim Impfen zu helfen. Braunschweig macht davon noch keinen Gebrauch. Helmut Schmidt hat seinerzeit die Bundeswehr beim Hochwasser in Hamburg eigenmächtig eingesetzt, heute bietet sie sich sogar an. Braunschweig braucht einen wie Helmut Schmidt, einen der handelt und nicht nur redet!