Geldverschwendung durch Impfbrief

Ja, es braucht Ideen und neue Ansätze, um möglichst viele Menschen zum Impfen gegen Corona zu bringen. Nur bitte nicht so: Die Stadt verschickte einen Impfbrief an alle Braunschweiger Haushalte, mit der Aufforderung sich impfen zu lassen. Dieser satte 127.000 Euro teure Brief stieß auf viel Kritik und Unverständnis. Denn er richtete sich immerhin an alle Braunschweigerinnen und Braunschweiger, von denen bereits 65 Prozent erstgeimpft sind.  

Werbung zum Impfen ist in dieser Form mit dem Impfbrief unangebracht und Geldverschwendung. Die Begründung der Stadt, nicht nur die Ungeimpften anzuschreiben, ist, dass diese Daten nur mit „unverhältnismäßigem Aufwand“ zu ermitteln seien. Das irritiert, da der Mitunterzeichner des Briefes Leiter des Impfzentrums und zugleich zuständig für Digitalisierung in der Stadt ist. Dürfen wir Braunschweigerinnen und Braunschweiger hier mehr digitale Professionalität im Impfzentrum und Gespür für den Umgang mit Steuergeldern erwarten? Ein klares „Ja“!  

Was dem Ganzen noch einen unangenehmen Beigeschmack verpasst, sind die beiden Unterschriften vom Oberbürgermeister und dem Dezernenten unter dem Impfbrief. Doppelunterzeichner bei flächendeckenden Bürgerinformationen sind absolut unüblich. Zumal der Dezernent, Thorsten Kornblum (SPD) gerade fleißig Werbung für seine eigene Kandidatur als Oberbürgermeister macht. Da kommt ein großzügiger Brief an alle Haushalte vermutlich nicht ungelegen. Insgesamt war diese Aktion kein Ruhmesblatt für die Stadtverwaltung.  

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