Braunschweigs Image als Industriestandort steht auf dem Spiel

Das Gewerbegebiet an A2 und A39 gemeinsam mit Wolfsburg und den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel zu entwickeln, ist für die Stadt Braunschweig eine große Chance, expansionswillige Unternehmen hier zu halten oder ansiedlungswilligen Firmen ein entsprechendes Angebot für Grundstücke unterbreiten zu können. Braunschweig hat mit einem vergleichbaren Projekt am Waller See gemeinsam mit dem Landkreis Gifhorn bereits gute Erfahrungen gesammelt. Und die Stadt hätte sehr gerne auch das Gewerbegebiet bei Thiede in Kooperation mit Salzgitter realisiert. Wir sollten nicht die nächste und vielleicht letzte Chance für ein derartiges Projekt schon im Vorfeld zerreden. 

Der ergänzende Fragenkatalog der Grünen zur Machbarkeitsstudie lässt jedenfalls die destruktive Zielsetzung schon klar erkennen. Die Fragestellungen und aufgelisteten Punkte zu ihrem Änderungsantrag im Rat der Stadt deuten darauf hin, dass es den Grünen wieder einmal nur darum geht, wie auch dieses interkommunale Gewerbegebiet torpediert werden kann und nicht wie es zum Wohl der Stadt und der Menschen, die in ihr leben, realisiert werden kann. Die Machbarkeitsstudie zum Gewerbegebiet umfasst selbstverständlich alle für den Umwelt- und Naturschutz relevanten Faktoren. Ökonomische und ökologische Überlegungen werden am Ende zu einem Abwägungsprozess führen. 

Arbeitsplätze sind die Grundlage für Wohlstand in unserer Gesellschaft, für jeden einzelnen Bürger, aber auch in Bezug auf Steuereinnahmen für die Kommunen. Da ausgewiesene Gewerbe- und Industriegebiete in der Kernstadt immer mehr für den Wohnungsbau umgewidmet werden, müssen auch neue Flächen an der Peripherie in Kooperation mit den Nachbarkommunen erschlossen werden, wenn Braunschweig dauerhaft seine Position als führendes Oberzentrum der Region behaupten und Raum für Innovationen schaffen will. Der Änderungsantrag der Grünen beruht auf einer nicht nachvollziehbaren Grundskepsis gegenüber der Wirtschaft und schadet – selbst, wenn er, wie erwartet, keine Mehrheit findet – dem Image der Stadt Braunschweig als Standort für Arbeitsplätze und Neuerungen. Aber soweit denken die Grünen mit ihrer Einseitigkeit ja nicht.