Auf ein unbeschwertes „Brunswiek Helau“ im Jahr nach Corona

Wer jemals auf einem Karnevalswagen mitgefahren ist, auf dem Altstadtmarkt Bollchen in die Menge geworfen hat und bei Norddeutschlands größtem Umzug in zehntausende freudige Gesichter geblickt hat, weiß, was ich in dieser Session vermisst habe. In Spitzenzeiten bringt unser Schoduvel mehr als 200.000 Menschen auf die Beine. Gerade am Ende eines oftmals dunklen Winters ist er für viele der erste Lichtblick. 

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“ Für die abgelaufene Karnevalssession stelle ich mir allerdings die Frage, ob sie überhaupt richtig angefangen hat. Es gab zwar am 11.11. die Prinzenproklamation und auch der traditionelle  Rosenmontagsgottesdienst in der Martini-Kirche fand statt, aber es sind doch so viele Dinge Corona zum Opfer gefallen die unseren Karneval im Braunschweiger Land normalerweise ausmachen. Keine Besuche in Alten-, Senioren- und Pflegeheimen, kein Kinderkarneval, keine Weiberfastnacht und vor allem: kein Schoduvel. 

Kritiker sehen im Karneval nur den Anlass für Feierwütige, dem Alkohol ausgiebig zuzusprechen. Aber das ist falsch, denn Karneval ist so viel mehr. In unseren drei Braunschweiger Karnevalsgesellschaften haben sich viele zusammengefunden, die den Menschen in unserer Region Freude bringen wollen, sei es in den Tanz- und Jugendabteilungen oder in den Gesangsgruppen. Das alles wird es zum Glück auch  nach Corona geben. Gerne will ich beim Neustart mithelfen! 

Schon in diesem Jahr, am 11.11. um 11.11 Uhr, wird es in der Dornse unseres schönen Altstadtrathauses wieder kräftig und vielstimmig „Brunswiek Helau“ heißen. Bis dahin ist der Spuk mit Corona hoffentlich vorbei, und wir werden wieder eine unbeschwerte Session feiern können – in Braunschweig und allen anderen närrischen Hochburgen.