Tiny Houses in der Weststadt sind ein ökologischer Irrweg

Stadt ist Stadt, Land ist Land – in der Stadt ist eng, auf dem Land hat man dagegen Platz. Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet, die knappe Ressource Fläche intensiv zu nutzen. Möglichkeiten gibt es über Geschoßwohnungsbau und vertikale Nachverdichtung von ein- oder weniggeschossigen Häusern eine ganze Reihe. Die geringe Fläche in der Stadt mit winzigen 30 Quadratmeter-Häuschen zu bebauen, zählt nicht dazu. Das ist nicht nachhaltig, sondern eine ökologische Katastrophe! 

Stadtbewohnern zu suggerieren, man könne in der Stadt mit dem Flächenangebot wie auf dem Land umgehen, ist schlicht populistisch. Wie kann es sein, dass die fünf Fraktionen SPD, Grüne, Linke, BIBS und P ² unter dem Motto „Weniger ist mehr“ in der Weststadt auf die Suche nach einem Grundstück gehen, das es Utopisten gestatten soll, ihren Traum vom Landleben in winzigen Häusern mitten in der Stadt zu verfolgen? 

Stattdessen ist es möglich, über vier- oder fünfgeschossigen Hausbau aus jedem Quadratmeter Grundfläche vier bis fünf Quadratmeter Wohnfläche zu entwickeln. Ein Vergleich: Wenn in zehn Tiny Houses Haushalte mit je zwei Personen leben, ist  Wohnraum für 20 Personen geschaffen, mit Geschosswohnungsbau dagegen könnte auf sogar weniger Grundfläche Platz für mehr als 100 Personen geschaffen werden. Ich dachte immer, dass es allen Fraktionen und nicht nur der CDU ein Anliegen ist, in Braunschweig Wohnungsnot zu mildern. Da lag ich wohl falsch.