Klimaschutz ist der Stadt zu teuer

In Deutschland macht der Gebäudesektor beim Ausstoß von Treibhausgasen aktuell etwa 30 Prozent aus. Davon entfallen fast 70 Prozent auf Raumwärme. Fast 40 Prozent der Wohngebäude sind nicht saniert und weitere 52 Prozent sind nur teilsaniert. Zahlen zu städtischen Gebäuden liegen nicht vor. Wenn wir auch lokal das 1,5 Grad-Ziel aus dem Pariser Abkommen ernstnehmen, müssen wir herausfinden, wo in Braunschweig am dringendsten saniert werden muss. Da liegt es nahe, die Verwaltung zu fragen, wie sie plant, das herauszufinden. 

Um Genaueres feststellen zu könne empfiehlt sich zunächst eine Thermografiebefliegung. Dabei wird die Stadt in mehreren kalten Nächten von oben mit Wärmebildkameras gescannt. Mit den Ergebnissen kann dann bestimmt werden, wo Gebäudedächer und die Fernwärmeleitungen Wärmelecks haben. Danach können private mit einem individualisierten Angebot über eine Sanierungsberatung angeschrieben werden.  

Eine entsprechende Anfrage zum Klimaschutz stellte die CDU-Ratsfraktion bereits am 2. Dezember im Umwelt- und Grünflächenausschuss. Die Verwaltung hielt die Idee zwar grundsätzlich für gut, aber zu teuer. Sie bevorzugt ein Wärmekataster, bei dem aufgrund des Baujahrs und der Art der Gebäude eine Einschätzung in Bezug auf eine Sanierungsnotwendigkeit erfolgt. Außerdem lägen die Verbräuche für die einzelnen städtischen Gebäude vor. Daraus könne man die Sanierungsbedürftigkeit ableiten.  

Ich kann jetzt nicht verstehen, was die Stadt und ein Eigentümer damit anfangen sollen, außer dass man Personal beschäftigt – denn man saniert doch nur, wenn man ein Problem erkannt hat. Das Verfahren der Verwaltung ist dabei nicht hilfreich! Es braucht konkrete Vorschläge für Eigentümer, keine weiteren Schätzungen und Prognosen. Mit einer Erfassung der Wärmelecks könnte sie unmittelbar mit einem Handwerker sprechen. BS-Energy bietet übrigens Wärmebilder von Hausfassaden für einen geringen Preis an.   

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