Die Corona-Pandemie stellt uns jeden Tag aufs Neue vor große Herausforderungen. Auch nach mehr als 17 Monaten mit dem Virus ist unser tägliches Leben massiv eingeschränkt. Noch schlimmer wird es, wenn man sich ansteckt. So ist es mir Mitte März gegangen. Zunächst hatte ich nur leichte Erkältungssymptome. Ich bin aber vorsorglich zum Arzt gegangen und hatte 24 Stunden nach dem Test das Ergebnis: Corona positiv.
Alle nun folgenden Probleme wurden mir zum einen von vielen anderen Betroffenen genauso geschildert. Und sie lagen vor allem nicht an den ausführenden Personen im Gesundheitsamt, sondern am schlechten Management durch die Spitze.
Zunächst gab es einen Anruf vom Hausarzt, der mir die schlechte Nachricht überbrachte und erste Verhaltenshinweise gab. Außerdem kündigte er an, dass sich das Gesundheitsamt zügig bei mir melden würde. Bis zu diesem Anruf vergingen jedoch wichtige Stunden. Und er beinhaltete lediglich die mündliche Quarantäneanordnung sowie den Hinweis, dass ein zweiter Anruf zur Kontaktverfolgung – zur Eindämmung der Pandemie also der wichtigste Punkt – erfolgen würde. Bis zu diesem Telefonat vergingen weitere Stunden, es erreichte mich erst am Samstag gegen 11 Uhr. Das war 48 Stunden nach dem Arztbesuch und 24 Stunden nachdem ich meine Diagnose erhalten hatte. In der Zwischenzeit hatte ich natürlich bereits alle, mit denen ich direkten Kontakt hatte, informiert und diese hatten Schnelltests gemacht – glücklicherweise alle negativ.
Es blieb auch lange bei der mündlichen Quarantäneanordnung. Schriftlich gab es diese nach mehr als zehn Tagen und damit erst kurz vor Ende der Quarantäne. Das ist insofern schlecht, da man natürlich aufgeregt ist, wenn sich das Gesundheitsamt bei einem meldet. Man hört vielleicht nicht alles, oder versteht manches nicht. Wenn man dann keinen Zettel hat, auf dem man sich Notizen macht, können schnell Fehler passieren. Dass die Quarantäne dann trotz negativem Schnelltest erst um 0.01 Uhr des nächsten Tages endet, mag wohl der deutschen Bürokratie geschuldet sein.
Ein Ärgernis gab es nun aber doch noch: Es hieß immer, dass Genesene für sechs Monate für die Impfung gesperrt seien. Aufgrund der großen Verfügbarkeit der Impfstoffe wurde diese Vorgabe nun geändert. Das habe ich jedoch nicht vom Gesundheitsamt erfahren, sondern durch Zufall auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts gelesen. In Braunschweig hat es während der gesamten Pandemie knapp 6.800 positive Fälle gegeben. Bei vielen liegt die Infektion schon mehr als sechs Monate zurück, diese Personen hätten sich schon längst impfen lassen können. Warum hat man die anderen nicht angeschrieben und auf diese Änderung hingewiesen? Das hätte doch ein tolles zusätzliches Werbebriefchen für den OB-Kandidaten der SPD gegeben.
Nun bin ich geimpft und habe Corona gut überstanden. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt.
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